Eva Zoë Chen
Ich und das Museum – Das Museum und Ich, Eine experimentelle Aneignung des Museumsraumes

Im Rahmen einer künstlerisch forschenden Arbeit habe ich in einem 21 tägigen Selbstexperiment Antworten auf die Frage gesucht: Warum ich eigentlich, trotz Interesse an Kunst und Vermittlung, selten freiwillig und intrinsisch geleitet ins Museum gehe. Autoethnografisch, in Theorie und Praxis, in Erfahrung und Reflexion, im Lesen, im Schreiben, im Zeichnen, im Protokollieren und im Fotografieren habe ich meine eigenen Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster untersucht, hinterfragt, umgedeutet und kontextualisiert. Ausgehend von meinem persönlichen Erkenntnisprozess thematisiert die Arbeit die strukturellen Bedingungen vom Museum und die gegenseitige Einflussnahme von Gesellschaft und Raum.

MA Art Education

Kunstgattung: künstlerische Forschung
Medium: Publikation
Materialität: Druck
Masse: 195mm x 295mm

Mentorat Praxis:
Jacqueline Baum
Mentorat Theorie:
Priska Gisler

E-mail


"Tatsächlich empfinde ich Museumsbesuche, insbesondere in Kunstmuseen, oftmals als uninspirierend, erschöpfend und beklemmend, obschon ich beruflich und persönlich bedingt doch auch eine grosse Affinität dem Museum gegenüber hege. Ich erinnere mich kaum an eine nachhaltig prägende Erfahrung, die ich in den vergangenen Jahren im Kunstmuseum erlebt hatte. Aus diesen Gründen gehe ich selber nur selten freiwillig ins Museum bzw. pflege keine regelmässige Museumspraktik. Woran liegt das? Was macht Museumsräume zuweilen so langweilig für mich? Worin liegt die Diskrepanz zwischen meinem Interesse am Museum und meinen
Erfahrungen darin?"
S.6

Die Arbeit ist gezeichnet von internen Referenzen und Bezügen. Die Darstellungen in den Innenseiten der Buchdeckel dienen als zusätzliche Navigationsebene und schaffen einen Raum, in dem sich Rezipient*innen selber eine Lesart schaffen können.

"Es eröffnet sich dadurch ein gedanklicher Raum, dem ich sonst noch nicht begegnet bin. In meinem Tagebucheintrag beschreibe ich ihn als spannenden Fantasieraum, der sich aus ‹realen› und imaginären Räumen konstituiert, der über meinen körperlichen Bezug zum Museumsraum fassbar wird." S.61

"Dieser konzeptuelle Bruch mit habitualisierten Museumsroutinen soll die Interaktionsebene zwischen Museumsraum und Besucher*innen aktivieren und damit der räumlichen Strukturierung des Museumsbesuches entgegenwirken. Es handelt sich dabei um reflexionsfördernde Handlungsvorschläge, die den physischen Raum als Handlungsdimension thematisieren und nutzen." S. 75

Masterthesis Eva Zoë Chen

"Meinen Körper empfinde ich oft als verkrampft, angespannt, beherrscht, während meine Gedanken jeweils sehr frei und assoziativ kreisen." S.83

MA Art Education